Mittwoch, 24. Februar 2016

Farbenspiel

Gefärbt habe ich nun schon eine ganze Weile nicht mehr.
Weil ich zu viel um die Ohren hatte, lange Zeit so erschöpft war daß ich einfach kein Bedürfnis danach hatte, und ich mir zuletzt auch aus persönlichen Gründen selbst im Wege stand damit.
Doch neues Jahr, und neue Gelüste. Aus ersten Ideen wurde brennendes Verlangen, und dann der unbedingte Drang neue Techniken versuchen zu wollen.

Bei diesem Strang hier habe ich mit schwarzer Textilfarbe experimentiert, die Lebensmittelfarben etwas kräftiger angerührt und mit dem Pinsel aufgetragen.


Gleiche Technik, gleiches Material. Aber andere Farben und kürzere Einwirkzeit bei der schwarzen Textilfarbe.


Noch einmal schwarze Textilfarbe, dieses mal in anderer Konzentration, kombiniert mit einem wilden durcheinander von Ostereierfarben, auf sechsfädiger Wolle.


Frau Buttjebeyy nennt ihre zweifarbigen Stränge liebevoll "Uuuups" Wolle.
Der dicke achtfädige Strang hier passt ganz gut in diese Kategorie.


Und dann habe ich mir noch mal zwei Farbverläufe auf unterschiedlichen Garnstärken gefärbt.


Dieses mal habe ich mir die Mühe gemacht, und jeden Strang gefärbte Wolle vor dem Fixieren mit Folie um wickelt. Nach dem ersten Ausspülen habe ich die Stränge einzeln in Wäschebeutel gegeben, und in der Waschmaschine im Wollwaschprogramm gewaschen.
Ein Aufwand der sich lohnt!
Farbergebnis sowie Wollstruktur sind dieses mal hervorragend geworden!


Ich bin schon sehr gespannt auf die Strickergebnisse, die sich mit diesen Wollis zaubern lassen. Aber leider habe ich derzeit noch ein klein wenig was um die Ohren, weshalb es wohl noch ein bißchen dauern wird.


Auf dem Kaffeetisch haben sich die fertigen Stränge jedenfalls schon mal ganz super in Szene gesetzt.


PS: Nein, ich verkaufe keine Wolle!
Und NEIN, ich nehme auch keine Färbeaufträge an!
Ebenso wenig wie Strickaufträge. Es ist und bleibt ein Hobby, welches mir Freude bereiten und mich ein wenig vom Alltag ab lenken soll.

Danke für euer Verständnis.



Samstag, 20. Februar 2016

Tröstesocken

Aus meinem selbst gefärbten Farbverlauf auf dicker sechsfädiger Sockenwolle,  aus dem bereits die Socken ohne Namen entstanden sind, waren noch zwei halbe Knäule übrig.

Aus diesem Rest habe ich nun bunte Tröstesocken für eine Facebook Freundin gestrickt.
Allerdings habe ich dieses mal das verunglückte Violett aus dem Farbverlauf heraus genommen, weshalb das Rosa gleich auf Blau wechselt. 


Bei sechsfädiger Sockenwolle ist die Maschenzahl manchmal etwas problematisch, da sich ungerade Zahlen auf den Nadeln ergeben können. Hier habe ich daher Rippen aus 3 rechten Maschen in das übliche 2 / 2 Muster eingearbeitet.


Weil die falschen Zöpfe schon bei den Socken ohne Namen so toll wirkten, habe ich sie auch auf den Tröstesocken wieder gestrickt. Für eine bessere Flexibilität habe ich auf der Rückwand vom Schaft Dehnungsfugen aus linken Maschen eingebaut.


Weiter geht es mit der Herzchenferse, welche in unterschiedlichen Stärken gerippt ist.


Zeige ich meine Bilder bei Facebook, wird mir bei falschen Zöpfen leider oftmals unterstellt ich kopiere ein Sockenmuster Namens Nutkins. Und so langsam geht mir das wirklich schwer auf die Nerven!

Falsche Zöpfe sind Bestandteil einer jeder guten Mustersammlung und in vielen Grundlagenbüchern zu finden. Sie sind leicht zu stricken, prägen sich schnell ein, und sind unendlich variierbar.

Genau genommen kopiere nicht ich das Nutkin Muster, 
sondern das Nutkin Muster die falschen Zöpfe! 

Das Nutkin Muster besteht aus falschen Zöpfen, welche auf allen Nadeln, und auf beiden Socken in die gleiche Richtung laufen. 
Im Gegensatz zum Nutkin Muster laufen meine falschen Zöpfe aber sehr oft  mit Links- und Rechtsneigung an der Vorderseite der Socke elegant zur Spitze hin zusammen, während ich die Rückseite wiederum ganz anders gestalte. Von einer Kopie kann also echt keine Rede sein!


Zu den falschen Zöpfen und der dicken Sockenwolle passt am besten die einfache Bandspitze, welche ich auch dieses mal gestrickt habe. 


Tröstesocken sind übrigens Socken, die ich für Menschen stricke welche gerade schwere Zeiten durch leben.
Diese Socken gehen an eine liebe Facebook Freundin, welche schwer vom Klinikskandal in Leer getroffen wurde, und leider immer noch mit den Spätfolgen zu kämpfen hat. Als zusätzliche Überraschung habe ich noch ein wenig Nervenfutter ins Paket gelegt und alle Einzelteile in verschieden buntes Geschenkpapier verpackt.

 

Inzwischen sind sie gut und sicher angekommen und haben ihre Wirkung nicht verfehlt. :-)



Mittwoch, 17. Februar 2016

Ein Drachenschwanz für Frau Photoauge

Nachdem ich euch nun meine vielen Weihnachtsgeschenke an Menschen um mich herum gezeigt habe, möchte ich euch heute mal ein Strickstück zeigen welches ICH geschenkt bekommen habe.

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Bei einem kleinen sehr privaten Stricktreff über Weihnachten habe ich ganz unerwartet dieses hübsche Geschenk bekommen.


Darin war neben einer tollen gefüllten Stricktasche dieser schöne Drachenschwanz.


Ich finde Drachenschwänze ja eigentlich total toll.
Aber sie werden in kraus rechts gestrickt. Und es gibt nichts was ich mehr verabscheue als kraus rechts zu stricken. Ich empfinde das sogar als noch langweiliger als nur glatt rechts zu stricken.


Nun habe ich diesen wunderschönen Drachenschwanz um meinen Hals hängen. Gestrickt aus hochwertiger Opalwolle. Zuckerstreusel heißt diese Färbung, aus der Sweet & Spicy Serie.


Noch dazu so dermaßen sauber und ordentlich gestrickt, daß ich echt beeindruckt bin!


Aber da ich Selfie Verweigerer bin, darf Miss Elli von Buttjebeyy das gute Stück statt meiner präsentieren.


Die kann das eh viel besser als ich. :-P


Sonntag, 14. Februar 2016

Ein Schal für den Seelenstreichler

Schon im Sommer habe ich mir Gedanken über das Weihnachtsgeschenk für meinen lieben Seelenstreichler gemacht. Schwarz, Dunkelblau und Lila waren die Vorgabe. Und maskulin sollte es werden.

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Es hat leider eine Weile gebraucht, bis ich eine Handfäberin fand, welche bereit war diese Vorgaben für mich um zu setzen. Letztlich hat mir die liebe Jennifer Janßen vom Lütt Wollhus diese beiden tollen Stränge aus kuscheliger Merino Wolle gezaubert.


Gleich mehrfach habe ich diese tolle Wolle an stricken und wieder ribbeln müssen. Die kreative Blockade, welche mich 2015 so lange Zeit quälte, hat leider auch bei diesem Werk erst einmal gnadenlos zu geschlagen.


Wie oft ich geribbelt und etwas neues angefangen habe, kann ich gar nicht sagen. Irgendwann habe ich nicht mehr gezählt. Das Garn hat diese Torturen allerdings problemlos überstanden.


Irgendwann habe ich das Garn dann doppelt gelegt, ein sehr einfaches Strukturmuster dafür entworfen, und gestrickt bis alles Garn aufgebraucht war.


Nach Fertigstellung stand ich allerdings vor dem nächsten Problem:
Wie fotografieren und präsentieren?
Sowohl Wetter als auch Licht ließen ein schönes Outdoor Shooting zu. Und wirklich viel Zeit dafür blieb im Dezember auch nicht übrig.


Aber Frau Buttjebeyy hat mir ihre "Miss Elli" überlassen.
Der Rest ist ausschließlich durch experimentieren, garniert mit ein wenig Quatsch, in der heimischen Stube entstanden.


Der Schal ist übrigens von beiden Seiten tragbar, denn er zeigt von beiden Seiten eine schlichte und doch ansprechende Optik.


Leider habe ich vergessen den Schal vor dem Verschenken zu vermessen. Aber er ist lang genug um ihn zwei mal um den Hals wickeln zu können.


Verpackt habe ich den Schal übrigens in dieser schicken Kiste.
Zusammen mit einer schönen Karte und einer sehr persönlichen Widmung.


Dies war dann auch das letzte Weihnachtsgeschenk, das ich hier zu zeigen hatte.
Ab jetzt geht es dann wieder mit "frischem Material" weiter. ;-)


Mittwoch, 10. Februar 2016

Kleine Fluchten

Obwohl ich im Kölner Rheinland geborgen wurde, habe ich mit Karneval so meine Probleme.
Als die Kinder noch kleiner waren, habe ich vieles ihnen zu liebe noch mitgemacht. Die letzten Jahre habe ich mich jedoch mehr und mehr zurück gezogen. Der Gatte hat seine Freunde mit denen er feiern geht, und inzwischen ist auch der Teenager in einem Alter wo er zusammen mit dem Gatten um die Häuser zieht.

Normalerweise vergrabe ich mich an den tollen Tagen gern mit meinem Strickzeug daheim, und warte einfach ab bis der Wahnsinn wieder zu Ende ist. Aus sehr persönlichen Gründen habe ich mir dieses Jahr allerdings mehrere Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, teilweise auch mitten in der Nacht "gegönnt". Inklusive Köln Haupfbahnhof. *grusel*
Und zu allem Überfluss verkündete der Gatte auch noch, Rosenmontag aufgrund von Wetter daheim vor dem TV verbringen zu wollen.

Unerträglich für mich, weshalb ich mir ein Karnevals freies Asyl gesucht habe.


Ein wirklich schönes Asyl habe ich da gefunden!
Sehr hell, sehr stilvoll, aber gleichzeitig auch sehr gemütlich und wohnlich eingerichtet.
Hier könnte man tolle Strickshootings machen. Aber leider hatte ich nichts fertiges mehr zur Hand.


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Einen frischen Schwung pflanzengefärbter Wolle von Frau Buttjebeyy habe ich auch gefunden. Die Welt ist halt ein Dorf!


Der Kuchen war, wie immer, sehr lecker. Der Tee wärmend und aromatisch. Und das tolle Geschirr meiner Gastgeberin ein tolles Fotomotiv.


Stunden haben wir, in aboluter Stille ohne TV oder Radio, strickend auf Couch und Sessel verbracht. Wir haben uns nett unterhalten, philosophiert, und natürlich gefachsimpelt.


Wuffi hat sich derweil eine neue Freundin gesucht.


Während wir immer wieder vom leckeren Kuchen naschten, tat sich ein kleiner Wollschatz in den allerschönsten Farben vor mir auf, welcher am Abend mit mir die Heimreise an treten durfte. 


Ich konnte einfach nicht anders, und dieser Crazy Zauberball von Schoppel musste sofort und auf der Stelle angenadelt werden!


Sehr gelacht habe ich über diesen Warnhinweis im Edikett:


Es war ein so wunderschöner Tag! Und so schön ruhig!
Schon lange bin ich niemandem mehr begegnet der meinen Wunsch nach Ruhe und innerem Frieden, sowie meiner Lebenseinstellung gute Momente und schöne Augenblicke bewusst wahr zu nehmen, so sehr verstanden hat und nachvollziehen kann.
Dies wird bestimmt nicht das letzte mal mein Asyl für einen Tag gewesen sein. ;-)